In diesem Artikel erfährst du mit welcher Strategie du deine Marke erfolgreich auf Amazon positionieren kannst. Dieser Artikel dient dabei als eine Leitlinie für Einsteiger in das Thema Amazon Marketing – hält aber auch für Profis ein paar Geheimtipps parat.
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Inhaltsverzeichnis
Amazons Strategie verstehen
Bevor du dich mit dem Thema Amazon Marketing in der Tiefe beschäftigst, ist es wichtig, dass du die grundlegende Unternehmensstrategie von Amazon verstehst. Wenn du als Marketer die Ziele des Plattform-Betreibers verstehst, kannst du daraus Rückschlüsse über die Funktionsweise des Algorithmus herleiten.
Die nachfolgende Grafik zeigt das Amazon Flywheel, dass der Firmengründer Jeff Bezos in den 90ern das erste Mal auf eine Serviette skizziert hat.
Grundlegend beschreibt Jeff Bezos mit seiner Skizze die Wichtigkeit von Händlern auf der Plattform, die durch ihr vielseitiges Angebot neue Kunden anlocken. Neue Kunden machen die Plattform wiederum für neue Händler attraktiv.
Die sinkenden Kosten aus dem Wachstum der Plattform sorgen dafür, dass Kunden Produkte zu immer günstigeren Preisen kaufen können – und machen in letzter Konsequenz die Plattform wieder für mehr Kunden attraktiv.
Die gute Nachricht ist also: Amazon will mit Sellern und Vendoren zusammenarbeiten. Aber der Plan von Amazon geht nur dann auf, wenn Kunden mit dem Service von Amazon zufrieden sind. Da du als Seller oder Vendor im Namen von Amazon auftrittst, muss der Kunde mit deinem Service zufrieden sein.
Voraussetzungen für erfolgreiches Amazon Marketing
Bevor du dich in der Tiefe mit der Amazon Marketing Strategie beschäftigst, sollte dein Amazon Konto die folgenden Voraussetzungen erfüllen.
Ähnlich wie bei einem Haus braucht es nämlich ein Fundament, was dafür sorgt, dass es nicht nach kürzester Zeit in sich zusammenbricht. Was bei einem Haus das Fundament ist, ist bei Amazon ein Zusammenspiel der folgenden Faktoren.
Anforderungen an Produkte
Um Amazon zu unserem Verbündeten zu machen, ist es wichtig sicherzustellen, dass der Kunde eine sehr gute Erfahrung mit den Produkten hat, die er von uns kauft. Qualitativ minderwertige Produkte oder Produkte auf der Plattform teurer anbieten als im Shop, ist also ein absolutes No-Go.
Der Preis des Produkts sollte angemessen sein – muss aber nicht, wie häufig behauptet, günstiger als alle Konkurrenten oder genauso günstig sein. Es muss für den Kunden jedoch erkennbar sein, warum dieses Produkt vermeintlich höherwertig ist.
Ein Produkt auf Amazon sollte immer einen klaren USP (Unique Selling Proposition), also ein klares Alleinstellungsmerkmal haben. Es kann an manchen Kategorien auch schon ein ansprechendes Packaging sein, dass die Produkte klar von der Konkurrenz in der Kategorie abgrenzt.
Stelle dir hierbei bildhaft ein Supermarktregal mit allen Produkten deiner Kategorie vor und frage dich, ob deines heraussticht. Die Dose von Nivea auf dem Bild unterscheidet sich beispielsweise von allen anderen Verpackungen der Konkurrenz.
Kundensupport und Mentalität
Amazon liegt der Kunde sehr am Herzen. Ein sicherer Weg Ärger mit Amazon zu bekommen, ist es dem Kunden falsche Versprechungen auf Produktdetailseiten oder anderen Markeninhalten zu machen.
Bei Problemen sollten Seller und Vendoren mit einem Top Service aus der Masse herausstechen und Produkte im Zweifelsfall immer zurückerstatten. Dieser Punkt wird für einige erfahrene Amazon-Händler selbstverständlich sein, wird aber in der Praxis von einigen auch erst dann ernst genommen, wenn bereits negative Konsequenzen eingetreten sind.
Um auf Amazon erfolgreich zu sein, kommst Du um den Prime-Versand in umkämpften Märkten nicht mehr herum. Du kannst über „Prime durch Verkäufer“ den Premiumversand auch selbst anbieten.
Allerdings empfehlen wir die Topseller sowohl als FBA (Fulfillment by Amazon) als auch FBM (Fulfillment by Merchant) anzubieten.
Du kannst für jede ASIN im Sellercentral mehrere Zustände anlegen. Klicke hierzu im Dropdown neben „Bearbeiten“ auf „Weiteren Zustand anlegen“.
Der Hintergrund ist, dass der Artikel selbst dann online bleibt, wenn Du es mal nicht rechtzeitig schaffst neue Ware an Amazon zu schicken.
Gerade vor Weihnachten oder vor dem Prime Day kann es sein, dass Amazon für die Einlagerung mehr Zeit als gewohnt benötigt. Du musst für diesen Fall aber auch wirklich Bestand im eigenen Lager vorrätig haben.
Ein weiterer Vorteil sind die geringeren Lagergebühren. Diese sind bei Amazon im Vergleich zu einem eigenen Lager sehr hoch.
Wenn du kein eigenes Lager aufbauen möchtest, gibt es für die Zwischenlagerung auch professionelle Anbieter. Zu saisonalen Nachfragespitzen solltest du allerdings lieber trotzdem etwas mehr Bestand bei Amazon vorhalten.
Mehr dazu in unserem Ratgeber: FBA vs. FBM.
Marketing-Prinzipien zum Erfolg auf Amazon
Nachdem die Grundlagen für den erfolgreichen Verkauf auf Amazon gelegt sind, ist es wichtig einige Marketing-Grundlagen zu verstehen, die dir helfen deine Produkte erfolgreich auf der Plattform zu positionieren.
Klasse statt Masse
Ein häufiger Fehler, den vor allem Händler machen, ist es mehrere tausend Artikel auf Amazon anzubieten. Die meisten Märkte sind auf Amazon jedoch sehr umkämpft.
Die Strategie sollte darin bestehen einige wenige Produkte anzubieten, mit diesen jedoch das beste Angebot für den Kunden zu liefern.
Durch die kontinuierliche Verbesserung des Produkts anhand von Kunden-Feedback und die liebe zum Detail, wirst du deutlich mehr Umsatz erwirtschaften.
Statistiken belegen auch, dass die Top 1 Prozent der Produkte auf Amazon über 50 Prozent des Umsatzes erwirtschaften. Es ist also nicht so, dass mehr Produkte zwangsweise zu mehr Umsatz führen.
Sich in den Kunden hineinversetzen
Um sein Produkt erfolgreich auf Amazon zu platzieren, ist es wichtig sich in den Kunden hineinversetzen zu können. Arbeite genaustens aus, was die Vorteile für den Kunden sind, genau dein angebotenes Produkt zu kaufen – und kein anderes?!
Wenn der Kunde sich diese Frage direkt beantworten kann, wenn er dein Produkt neben anderen auf der Plattform sieht – dann kauft er auch mit hoher Wahrscheinlichkeit.
Dieser Punkt wird in der Praxis von Marken häufig vernachlässigt. Gerade Denkmuster wie „Das haben wir aber immer schon so gemacht“ oder „Die Leute kaufen wegen unserer Marke“ sind auf Amazon fehl am Platz.
Dein Produkt muss aus der Masse herausstechen und für den Kunden die beste Wahl sein – ansonsten bringt dir auch Bekanntheit aus dem stationären Handel mittelfristig nichts.
Marketing in das Produkt einbauen
Um dem Kunden die beste Erfahrung bieten zu können, muss dein Produkt hervorragend sein. Genau hier kommen angesprochene Denkmuster zum Tragen. Viele Marken liefern zwar ein qualitatives Produkt, aber in den Details gibt es Mängel.
Ein Beispiel hierfür sind unverständliche Bedienungsanleitungen. Ein weiteres Beispiel ist Treiber-Software für Geräte oder Ähnliches. Auch die Verpackung oder fehlende Schrauben, können solche Mängel sein.
Aber frag Dich doch mal selbst aus Kundensicht: Würdest Du zum Beispiel einen Schrank positiv bewerten? – Der zwar schön ist, aber der Aufbau hat drei Stunden gedauert, weil Du die Bauteile selbst mit der Lupe kaum in der Anleitung erkannt hast? – Da kann der Schrank noch so schön sein, der Kunde verbindet mit diesem Stress – Und Stress ist sicher keine fünf-Sterne-Bewertung.
Lege also wert auf Details bei der Produktentwicklung und nimm das Feedback deiner Kunden auf Amazon ernst. Spare nicht an den Details und frage dich, wo du die Extra-Meile gehen kannst.
Features, Advantages & Benefits
Wenn dein Produkt nun aus Kundensicht das beste ist, muss der Kunde das auch erfahren. Bei der Kommunikation ist es wichtig zwischen Features (Funktionen), Advantages (Vorteilen) und Benefits (Nutzen) zu unterscheiden.
- Features: Unter Features versteht man Funktionen eines Produkts. Ein Beispiel könnte bei einem Laptop die Akkulaufzeit oder die Taktung des Prozessors sein. Diese Kriterien sprechen vor allem rationale Käufer an, wie zum Beispiel IT-Einkäufer oder Technik-Freaks.
- Advantages: Unter Vorteilen versteht man die Vorteile für den Kunden, also zum Beispiel die lange Akkulaufzeit oder der schnelle Start der Anwendungen.
- Benefits: Dieser Punkt wird mit dem Vorherigen in der Praxis häufig verwechselt. Unter dem Nutzen verstehen wir eine bildhafte Darstellung. Ein Beispiel: Schaue bequem unterwegs 12 Stunden deine Lieblingsserie ohne nerviges Stromkabel.
Features, Advantages und Benefits müssen auf jeder Amazon-Produktseite optimal kommuniziert werden. Viele Marken vernachlässigen hierbei die Erarbeitung des Nutzens und die damit verbundene bildhafte Sprache.
Erstelle dir vor dem Schreiben der Produkttexte immer eine dreispaltige Tabelle, in der du die Features, Advantages und Benefits klar definierst. Dann wird das Texten zum Kinderspiel.
Features | Advantages | Benefits |
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Die Marketing-Strategie hinter jedem Amazon-Erfolg
Im Nachfolgenden erfährst Du, welche grundlegende Strategie auf Amazon zum Erfolg führt. Im Grunde besteht diese immer aus den folgenden Schritten:
- Erfüllen der grundlegenden Voraussetzungen von oben
- Detaillierte Recherche und Marktanalyse
- Content-Erstellung und SEO
- Erste Reviews bekommen
- Schalten von Werbung
- Ergreifen weiterer Marketing-Maßnahmen
- Konstante Auswertung und Optimierung
Recherche und Positionierung
Da ein Großteil der Produktsuchen mittlerweile auf Amazon beginnen, ist es im ersten Schritt wichtig relevante Keywords für das angebotene Produkt zu finden. Hierzu gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Möglichkeiten.
- Starten mit einem Keyword: Du startest die Keyword-Recherche mit einem Keyword-Tool ausgehend von einem angenommenen Keyword. Wenn du beispielsweise einen Gasgrill verkaufst, könntest du „gasgrill“ eingeben und schauen, welche Keywords das Tool dir vorschlägt.
- Reverse-Recherche: Du gibst das angenommene Keyword bei Amazon ein und findest mit einem Tool heraus, welche drei Konkurrenten sich am besten auf der Plattform verkaufen. Deren ASIN´s analysierst Du dann, um herauszufinden für welche Keywords diese auf Amazon ranken (oben platziert sind).
In der Praxis nutzen wir häufiger den zweiten Ansatz, da dieser in kompetitiven Märkten zu aufschlussreicheren Ergebnissen führt. Wichtig ist, dass Du wirklich die Produkte auswählst mit denen du konkurrierst.
Wenn Du einen Gasgrill verkaufst, analysierst du also andere Gasgrills und keinen Holzkohlegrill – und du berücksichtigst auch keine Camping-Grills, wenn deiner keiner ist.
Auf dem nachfolgendem Bild siehst du ein Beispiel einer Keyword-Analyse für ein erfolgreiches Produkt in der Kategorie Gasgrills.
Ein häufiger Fehler in der Praxis ist, dass Seller auf Amazon für sie nicht relevante Keywords mit einbeziehen. Auf diese schalten sie dann Werbung, verbrennen Geld und kommen dann zu dem Schluss, dass Amazon in ihrem Markt nicht funktioniert.
Außerdem kannst du dabei direkt die Features, Advantages und Benefits der Konkurrenz analysieren. Hierbei fallen dir potenzielle Schwächen der Mitbewerber auf, die du direkt für dein eigenes Produkt in der Kommunikation nutzen können.
Es ist wichtig, dass du dir schriftlich die Features, Advantages und Benefits deines Produkts bewusst machst und welchen USP (Alleinstellungsmerkmal) dieses hat.
Zusätzlich solltest du dir schriftlich die folgenden Fragen im Bezug auf deine Mitbewerber beantworten:
- Was machen Mitbewerber gut, was ich kurzfristig auch gut machen kann?
- Was machen Mitbewerber gut, was ich langfristig auch gut machen kann?
- Welche Schwächen haben sie, die ich direkt oder mittelfristig besser machen kann?
Bonusfrage: Wie kann ich mich auf den ersten Blick von allen anderen bei meinem Top-Keyword abheben?
Nach der genauen Analyse solltest du dir noch die Frage nach dem richtigen Preis für dein Produkt stellen. Dieser kann auch höher als der Konkurrenzpreis sein. Wenn du die vorherigen Ausarbeitungen sorgfältig vorgenommen hast, wirst du ein klares Bild haben, wie du im Verhältnis zum Wettbewerb dastehst. Mit diesem klaren Bild, kannst du dein Produkt auch preislich einordnen.
Amazon SEO und Content erfolgreich meistern
Grundsätzlich ist das Thema Amazon SEO ein häufig missverstandenes Thema. Denn, wer den Schritt der Recherche erfolgreich gemeistert hat und sich wirklich darüber bewusst ist, was sein Produkt auszeichnet, wird über kurz oder lang auch auf Amazon oben ranken. Denn er bietet das beste Produkt für den Kunden an.
Am allerwichtigsten ist es, erstklassige Produktbilder zu haben auf denen das Produkt aus der Masse hervorsticht. Stelle dir das ganze wie ein Supermarktregal vor und frage dich, ob du nach deinem Produkt greifen würdest. Außerdem sind Titel, Preis und Rezensionen wichtig, da diese vor dem Klick auf das Produkt sichtbar sind.
Klassisches SEO ist wichtig, damit Amazon dein Produkt auch für die richtigen Keywords ausspielen kann. Deine Inhalte müssen auf der Produktseite im Grunde nur ein paar Faktoren erfüllen.
Wichtig ist jedoch zu verstehen, dass dieser Punkt vor allem zum Launch eines Artikels wichtig ist, um Amazon die erste Einordnung zu erleichtern. Danach sollten die Conversion Rate und die Absatzzahlen im Fokus der Optimierung stehen.
Folgende Grundregeln gelten im Bezug auf SEO:
- Hauptkeyword möglichst prominent, vorne im Titel unterbringen
- Weitere wichtige Keywords weiter hinten im Titel und in den Bulletpoints unterbringen
- Hauptkeyword und wichtigste Keywords in den Keywords im Backend unterbringen
- Alle weiteren Keywords in der Produktbeschreibung unterbringen
Um die Conversion Rate zu erhöhen, ist es wichtig zudem die Features, Advantages und Benefits prominent zu platzieren.
Du kannst zum Beispiel in jedem der fünf Bullet Points jeweils einem der fünf wichtigsten Benefits für den Kunden herausarbeiten. Das Alleinstellungsmerkmal versuchst du am besten sogar im Produkttitel unterzubringen.
Auf den weiteren Produktbildern ist es in Amazon erlaubt einzelne Textbausteine unterzubringen. Auch hier kannst Du die wichtigsten Aspekte deines Produkts herausarbeiten. Du kannst zum Beispiel Produktmaße darstellen oder einzelne Funktionen und deren Benefit für den Kunden anhand des Produkts erklären.
Das nachfolgende Bild zeigt ein Beispiel der Firma Bosch, die eine Funktion ihrer Waschmaschine hervorhebt, die die Wäsche für Allergiker besonders sauber wäscht:
Weitere Möglichkeiten bieten erweiterte Markeninhalte, wie A+ Inhalte, Brand-Storys und FAQ´s. Diese stehen derzeit jedoch nur für registrierte Marken auf Amazon zur Verfügung.
Du kannst mit diesen, weitere Bilder und Erläuterungen unten auf der Detailseite darstellen. Auf diese Weise kannst du weitere Produkte deiner Marke platzieren oder mehr Nutzenargumente liefern.
Mehr erfährst du auch in unserem ausführlichen Beitrag zu Amazon SEO und in unserer Anleitung zur Listing Optimierung.
Amazon Reviews gewinnen
Nachdem du eine perfekt optimierte Produktseite erstellt hast, geht es nun darum die ersten Reviews zu gewinnen. Reviews beeinflussen maßgeblich die Conversion Rate und sind daher ein wichtiger Faktor, um erfolgreich auf Amazon zu verkaufen.
Wichtig ist, dass du ein hochwertiges Produkt anbietest und dir im Voraus auch Gedanken über die Details gemacht hast.
Ist zum Beispiel deine Bedienungsanleitung nicht verständlich, kann das schnell mal zu Abzügen führen und dein durchschnittliches Rating negativ beeinflussen. Bitte achte auch darauf, dass alle deine Angaben auf der Detailseite korrekt sind und dass du nie zu viel versprichst.
Zur Gewinnung der ersten Bewertungen, bietet Amazon das Vine-Programm an. Wichtig ist, dass dein Produkt hierfür bei Amazon eingelagert werden muss. Du kannst bis zu 30 Bewertungen über Vine einsammeln. Unsere Empfehlung ist, diese komplett zu nutzen.
Man kann auch einige entfernte Bekannte bitten, auf Amazon zu bestellen und eine fünf Sterne Bewertung abzugeben. WICHTIG: Amazon ist sehr streng bei der Freischaltung von Reviews.
Der entfernte Bekannte darf in keiner Verbindung zu dir stehen. Es kann schon ausreichen, dass der Bekannte und du über die gleiche IP-Adresse auf Amazon gesurft habt, um gegen die Richtlinien von Amazon zu verstoßen. Wenn du dir unsicher bist, lass es!
Weitere Produktbewertungen kannst Du von Kunden erhalten, die dein Produkt tatsächlich gekauft haben. Hierzu bietet Amazon eine Funktion im Sellercentral, um Bewertungen anzufordern. Mit einigen Kniffen kann man diesen Prozess mit eigenen Follow-Up-Mails automatisieren und für höhere Bewertungsraten sorgen.
Eine wichtige Warnung
Abzuraten ist hingegen von Produkt-Tester-Seiten, Foren oder Facebook-Gruppen in denen fremde anbieten, deine Produkte gegen eine Erstattung zu testen. Die Gefahr ist groß, dass Amazon deren Accounts auf eine Blacklist gesetzt hat.
Sollte ein solcher Account dein Produkt bewerten, kann das im schlimmsten Fall auch die Sperrung deines Amazon Accounts als Konsequenz nach sich ziehen.
Lies hierzu gerne unseren Beitrag zum Thema: Amazon Bewertungen bekommen.
Produktlaunch mit Amazon Werbung
Nachdem du die ersten 20 Bewertungen für deine Produkte gesammelt hast, kannst Du mit der Werbung beginnen. Die Faktoren der Retail-Readiness hast Du automatisch erfüllt, wenn du diesem Ratgeber bis hier gefolgt bist. Die 20 Bewertungen sind eine gute Leitlinie, da unserer Erfahrung nach bis dahin die Conversion Rate signifikant ansteigt.
Grundsätzlich gibt es bei Amazon die folgenden drei Werbemöglichkeiten:
- Sponsored Products: Produktanzeigen, die oben in der Suche und in den Vorschlägen auf Produktdetailseiten angezeigt werden.
- Sponsored Brands: Produktkatalog-, Store-Spotlight- und Video-Anzeigen, die oberhalb der Suche, in der Mitte der Suche und unterhalb der Suche sowie auf Produktdetailseiten angezeigt werden.
- Sponsored Display: Bannerwerbung, die sowohl an verschiedenen Positionen auf den Suchseiten als auch an verschiedenen Positionen auf der Produktdetailseite angezeigt wird.
Für den erfolgreichen Launch auf Amazon ist im ersten Schritt das Schalten von Sponsored Products empfohlen. Sponsored Brands-Anzeigen erfordern eine Markenregistrierung und sind für Einsteiger zu komplex in der Handhabung. Sponsored Display-Werbung ist schwer profitabel zu bekommen und nur für einige extrem fortgeschrittene Werbestrategien zu empfehlen.
Mehr über Amazon Werbung erfährst du in unserem Artikel zum Thema Amazon PPC.
Diese ist allerdings hoch komplex und Amazon bietet den Managed Service erst ab einem monatlichen Budget von circa 30.000 € an.
Aufgrund der hohen Komplexität würden wir dir empfehlen mit einer professionellen Agentur zusammenzuarbeiten. Sprich uns hierfür gerne an.
Aktionsmarketing auf Amazon
Rabattaktionen können genutzt werden, um Überbestände gezielt abzuverkaufen. Sie können aber auch gezielt genutzt werden, um die Rankings auf Amazon positiv zu beeinflussen. Höhere Absatzzahlen von Produkten führen in der Regel zu hören Platzierungen in der Suche.
Mit Werbeaktionen kannst du beispielsweise Kunden einen Rabatt anbieten, wenn diese mehrere Produkte aus deinem Sortiment kaufen. Auf diese Weise generierst du zusätzliche Verkäufe für andere Produkte. Eine andere Möglichkeit bieten Coupons mit denen du deine Produkte in der Suche hervorheben kannst.
Am wichtigsten sind jedoch Sale-Events auf Amazon. Zu diesen kannst du kostenpflichtig Rabattaktionen einstellen. Die bekanntesten Sale-Events auf Amazon sind der Prime Day, Black Friday und Cyber Monday. Amazon unterscheidet hier zwischen 7-Tage-Angeboten und Blitzangeboten, die nur einen Tag gültig sind. Gerade Blitzangebote können die Conversion massiv steigern.
Durch die massiven externen Marketing-Maßnahmen, die Amazon zu den Tagen betreibt, herrscht eine hohe Kaufbereitschaft bei Kunden und es sind deutlich mehr Kunden auf der Plattform als an normalen Tagen. Blitzangebote können unserer Erfahrung nach die Verkäufe um mehrere 100% steigern und sollten daher an diesen besonderen Tagen eingesetzt werden, um Rankings zu festigen.
Neben diesen Möglichkeiten bietet Amazon auch Rabattcodes, die man zum Beispiel an Influencer rausgeben kann oder spezielle Rabattmöglichkeiten, um Überbestände zu reduzieren. Alle diese Maßnahmen sollten allerdings mit Bedacht und an strategisch sinnvollen Zeitpunkten eingesetzt werden, um den Gewinn zu maximieren.
Externe Marketing-Maßnahmen
Mit der Funktion Amazon Attribution können Werbetreibende auf Amazon messen, wie sich externe Marketing-Maßnahmen auf die Verkäufe ihrer Produkte auf Amazon auswirken. Externe Marketing-Maßnahmen sind all diese Maßnahmen, die dafür sorgen, dass Kunden außerhalb von Amazon angesprochen und zum Kauf auf die Plattform geleitet werden.
Hierfür generiert man einen speziellen Link an dessen Ende ein Parameter hängt. Diesen kann Amazon eindeutig einer externen Kampagne zuordnen. Für Verkäufe über einen solchen Link, kann Amazon eine partielle Rückvergütung der Verkäuferprovision zahlen.
Allerdings sind externe Marketing-Maßnahmen nicht nur deshalb spannend. Unserer Erfahrung nach wirken sich Verkäufe aus externen Quellen schneller auf organische Rankings aus als Verkäufe über Amazon Ads. Es kann also zu einer Launch-Strategie gehören, zu Beginn viele Verkäufe über externe Quellen zu erzeugen und so schneller auf der Plattform aufzusteigen.
Hierfür können verschiedene Maßnahmen genutzt werden wie zum Beispiel eine eigene Social Media-Präsenz, ein eigener Newsletter oder externe PPC-Werbung. Als besonders erfolgreich erweisen sich hier häufig Google Ads. In einigen Märkten sind Testberichte und Vergleichsseiten ein weiterer wichtiger Kanal. Es kann also Sinn machen diesen ein Produkt zum Test zur Verfügung zu stellen.
Welche externen Maßnahmen bei dir vielversprechend sind, hängt ganz von deinem Markt ab. Sprich uns hierzu gerne an.
Weitere Amazon Marketing-Maßnahmen
Neben den Möglichkeiten des externen Traffics, kannst du auch den internen Traffic auf der Plattform gezielt lenken. Du kannst beispielsweise einen Amazon BrandStore erstellen, der es dir erlaubt spezielle Landing-Pages anzulegen. Auf diesen Landing-Pages kannst du einzelne Produkte aus deinem Sortiment gruppieren oder die Benefits einzelner Produkte hervorheben.
Auf diese Landing-Pages und Produktgruppen kannst du Sponsored Brands Anzeigen schalten. Würdest du beispielsweise Gewürze verkaufen, so könntest du eine Kategorie mit all deinen Grillgewürzen erstellen und auf das Keyword „grillgewürze“ Werbung schalten. Der Nutzer erhält dann eine Auswahl deiner besten Grillgewürze, ohne dass du dich für ein einzelnes Gewürz entscheiden musst, was du bewirbst.
Eine weitere Möglichkeit bieten Video-Ads mit denen man auf Kategorie-Seiten gegenüber der Konkurrenz hervorstechen kann. Außerdem gibt es Content-Creator, die intern auf Amazon Testberichte schreiben. Auch hier kann man seine Produkte platzieren, wenn man mit den entsprechenden Autoren spricht.
All diese Taktiken sind allerdings für sehr fortgeschrittene Amazon Nutzer geeignet und nicht notwendig, um erfolgreich auf Amazon zu verkaufen.
Monitoring und stetige Verbesserung
Dieser Punkt ist nicht direkt eine Marketing-Taktik oder Strategie, aber dennoch fundamental wichtig. Du solltest deinen Markt permanent im Auge behalten und das Feedback deine Kunden strukturiert sammeln und aufbereiten. Beides kann dir helfen deine Produkte und deren Präsentation konstant zu verbessern. So kannst du Werbekosten einzusparen und den Umsatz langfristig steigern.
Hierfür empfiehlt es sich zu den eigenen Tools von Amazon auch weitere Amazon-Tools einzusetzen. Welche Tools wir nutzen, um Produkte und Listings konstant zu optimieren, erfährst du auf unserer Tools-Seite.
Fazit: Das musst du über Amazon Marketing wissen
Die grundlegende Marketing-Strategie auf Amazon ist einfach zu verstehen, aber in der Praxis gar nicht so einfach umzusetzen – zu komplex sind mittlerweile die Möglichkeiten. Lege auf jeden Fall viel Fokus auf die Recherche zu Beginn des Prozesses. Nachlässigkeit an dieser Stelle, kann im Marketing sehr teuer werden.
Achte darauf, dass dein Produkt einen klaren USP hat und dass du Features, Advantages und Benefits voneinander zu unterscheiden und klar zu kommunizieren weißt.
Investiere in gute Bilder und nimm dir Zeit bei der Ausarbeitung deiner Produkt-Texte. Entwickle dein Produkt konsequent weiter und behalte dabei immer den Kunden im Hinterkopf.